Historia interculturalis

 

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Takashi Naraha

Clermont-Ferrand

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Thema:

Interkulturelle Antike

und Frühgeschichte

 

 

Last update: 17.10.2007

 

 

 

Auf dieser Seite:

 

1. Interkulturelle Begegnungen und Beeinflussungen in Frühgeschichte und griechisch-römischer Antike.

Hinweise und Links zum Thema.

Aktuell: Link zur Ausstellung Gaza à la croisée des civilisations in Genf

 

>>Ägypten

>>Griechen/Orient

>>Perser

>>Troia

>>Röm.Kaiserreich

>>Palästina

2. „Ägyptens versunkene Schätze“ – Die Griechen und Ägypten

3. Die Griechen und der Orient. Bibliographische Hinweise

4. Das Persische Weltreich – Ausstellung in Speyer

5. Troia und sein Platz in der Geschichte

6. Uraltes Anatolien

7. Daten zum Römischen Kaiserreich

unter besonderer Berücksichtigung von Judentum und Christentum

8. Palästina in der Antike. Bibliographische Hinweise

 

Hinweis:

Zenith – Die Zeitschrift für den Orient auch mit Infos über die Antike: Ausstel­lungen und Archäo­logie

>>Zenithonline

 

Weiteres folgt...

 

 

 

1. Interkulturelle Begegnungen und Beeinflussungen in Früh­geschichte und griechisch-römischer Antike.

Hinweise und Links zum Thema

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Siehe dazu auch: >>Weltbild

Inspiriert von der jüngsten Ausstellung im Frankfurter Städel ist hier eine Seite zur Geschichte der interkulturellen Beziehungen in der Frühgeschichte und der Antike entstanden. Der beiden ersten Hinweise auf Ausstellungen verweisen auf Veranstaltungen, die im Abstand von zehn Jahren in München und Frankfurt stattfanden. Obwohl ganz unterschiedliche Epochen betreffend – die Münchner Ausstellung über die orientalischen Einflusse auf die kulturellen Wurzeln Alteuropas betraf die frühgeschichtliche Zeit, der Kern der Städel-Ausstellung die griechisch-römische Antike mit ihrem Bezug zu Ägypten – machen beide Ausstellungen und die ihnen zugrunde liegenden Untersuchungen deutlich, dass unsere allgemeine Landkarten-Vorstellung vom Mit­tel­meer als trennendem Element zwischen den angrenzenden Regionen, Europa und Afrika bzw. Europa und Asien, falsch ist. Vielmehr zeigt sich, dass der Weg übers Meer trotz seiner Risiken für den Seefahrer um ein vieles leichter und schneller war als der mühselige und letztlich nicht minder gefährliche Weg durch unwegsames Gelände. Noch die Kreuzfahrer im Mittelalter, in umgekehrter Richtung und aus entgegengesetzten Motiven unterwegs, machten die Erfahrung, wie viel länger und beschwerlicher der Landweg gegenüber dem Seeweg war.

Von daher ist auch die Vorstellung von einer räumlichen Begrenztheit oder gar Ab­geschlos­senheit früher Kulturen irrig. Die Entstehung und Verbreitung der Bronzeverarbeitung zeigt schon, wie aus wenigen Fördergebieten der dazu nötigen Metalle Zinn und Kupfer eine gemein­same mediterrane oder orientalisch-okzidentale Kultur der Bronzezeit entstand, die sich dann auch nicht nur aufs Materielle beschränkte.

Freilich birgt die gezielte Suche nach interkulturellen Einflüssen und Beziehungen auch die Gefahr einer diffusionistischen Weltsicht, wonach Kultur immer nur eine Wiege hatte, ein Zentrum, und von dort aus auf die nähere und weitere Umgebung ausstrahlte. Das menschliche Genie ist allerorts gewiss das gleiche, es findet jedoch unterschiedliche materielle, geo­gra­phische, klimatische usw. Bedingungen vor und entfaltet sich von daher unterschiedlich und auch unterschiedlich schnell. Aus der Vorreiterrolle der Einen sollte nicht vorschnell auf die „Unfähigkeit“ der Anderen geschlossen werden, wie dies in kulturphilosophischen Weltbildern bis in die jüngste Zeit geschieht.

 

>>Städel-Ausstellung

Vom 26.11.2005 bis 26.2.2006 zeigte das Städel in Frankfurt eine Ausstellung über interkulturelle Beziehungen in der Antike zwischen Ägypten, Griechenland und Rom. Auf der dafür geschaffenen und weiter bestehenden Website wurden die grundlegenden Daten und Themen, chronologisch auf die Frühgeschichte ausgedehnt, auf einer interaktiven Zeitleiste zusammen mit Abbildungen von Exponaten und kurzen Erklärungen angelegt.

Wir zitieren aus dem Beginn der Präsentation:

Textfeld: Ägypten
Griechenland 
Rom
Abwehr und Berührung

Erstmals beschäftigt sich eine große Ausstellung am Beispiel von Ägypten auf der einen und Griechenland und Rom auf der anderen Seite mit den vielfältigen Kontakten dieser antiken Kulturen. Die Begegnungen reichen von Toleranz und Bewunderung über die Aneignung fremder Kunstformen, religiöser Bräuche und kultureller Traditionen bis hin zu Ablehnung, Abgrenzung und Verachtung.

Der umfangreiche Ausstellungskatalog mit zusätzlichen Materialien, herausgegeben von Herbert Beck, Peter C. Bol und Maraike Bückling erschien unter demselben Titel im Wasmuth-Verlag.

 

 

Zu Unrecht verengt sich der Rückblick auf das Imperium Romanum auf den westlich-lateinischen bzw. „europäischen“ Teil, der römische Orient als Zone politisch-militärischer Konflikte einerseits und kultureller Mischung andererseits verdient eine stärkere Berücksichtigung bei der historischen Bewertung des Römischen Reiches. So wird auch fälschlich die Pax Romana mit einer Romanisierung identifiziert, die es im Osten in dieser Form nicht gegeben hat, da sich die hellenistische Kultur und das Griechische als Verkehrssprache auch unter der römischen Herrschaft erhalten hat. Das Römische Reich war somit ein offiziell zweisprachiger Staat – wer weiß das schon?

Das Buch von Michael Sommer trägt zu einer Korrektur dieses Geschichtsbildes bei.

Michael Sommer, Der römische Orient. Zwischen Mittelmeer und Tigris,  Darmstadt (WBG), 2006.

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Die Felsmalereien in den Bergen der Sahara sind ein Zeugnis dafür, dass dieses Gebiet in der Frühzeit keine durchgehende Wüste war. Von altägyptischen Malereien wissen wir ebenfalls, dass das Gebiet westlich Ägyptens besiedelt war. Noch antike Geschichtsschreiber und Ethnographen, von Herodot über Plinius bis zur Epoche Justinians (6. Jh. n.Chr.), berichten uns vom Volk der Garamanten im Süden Libyens. Die Römer schickten Expeditionen dorthin und führten Kriege dort am Südrand ihres Imperiums.

Das Buch von Erwin Ruprechtsberger zeichnet ein Bild dieses legendären Volkes im Lichte der jüngsten archäologischen Forschungen:

Erwin M. Ruprechtsberger, Die Garamanten. Geschichte und Kultur eines libyschen Volkes in der Sahara, Main (v. Zabern), 1997.

*

Das Mittelmeer als Brücke zwischen Nord und Süd, Ost und West, ist das Thema interkultureller Geschichte schlechthin. Der von David Abulafia herausgegebene historische Querschnitt von der Vorgeschichte bis zum 20. Jh. unter Berücksichtigung geographischer, ökonomischer und kultureller Faktoren vermittelt das Paradox von Wandel und Kontinuität einer geopolitischen Raumes im Zeichen einer allgegenwärtigen „Globalisierung“. Ungefähr die Hälfte des Buches ist dabei den frühen Epochen bis zum Ende der Antike gewidmet:

David Abulafia (Hg.), Mittelmeer. Kultur und Geschichte, Stuttgart (Belser), 2003.

 

 

Die Prähistorische Staatssammlung München präsentierte im Museum für Vor- und Frühgeschichte vom 16.12.2004 bis Herbst 1996 die Ausstellung

Orient und Okzident. Kulturelle Wurzeln Alteuropas

7000 bis 15 v. Chr.

Der Katalog, herausgegeben von Gisela Zahlhaas, erschien 1995 als Band 28 der Ausstellungskataloge der Prähistorischen Staatssammlung München.

 

>>Abenteuer ARTE

Karakum

Eine archäologisch wieder entdeckte Zivilisation in der turkmenischen Wüste Karakum aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. wurde am 13.1.2007 in einer zweiteiligen Dokumentation über die Ausgrabungen des italienisch-turkmenischen Teams auf ARTE präsentiert.

Die Kunstartefakte weisen kulturelle und kommerzielle Beziehungen in die alten Induskulturen und bis nach Syrien auf. Eine Parallele zu den Induskulturen von Harappa und Mohenjo Daro scheint auch die vollkommene Abwesenheit von Waffen trotz der Beherrschung der Bronzeverarbeitung zu sein. Die künstlerischen Darstellungen weisen auch eine alte Version des babylonischen Etana-Kulturmythos nach, der erst später in Mesopotamien schriftlich festgehalten wurde. Offenbar war diese Kultur ursprünglich matriarchalisch orientiert und entwickelte damals gerade die ersten Elemente des Patriarchats, auf die Darstellungen aus dem Fundus des Etana-Mythos sowie erste künstlerische Darstellungen maskuliner Figurinen hindeuten.

Die Oasen-Kultur in einer damals noch nicht so ausgeprägten Wüstenlandschaft der Karakum entstand wohl entlang der später so genannten Seidenstraße zwischen China und dem iranischen Hochland. Die Architektur der Städte mit Stadtmauern und herrschaftlichen Zitadellen – trotz der erwähnten Abwesenheit von Relikten kriegerischer Gegenstände – , die handwerklich hohe Entwicklung der Kunst, die Bedeutung von Gegenständen der Kosmetik bei den Grabbeigaben und manches andere lassen auf eine zivilisatorisch hoch entwickelte Kultur schließen.

Diese Erforschungen des zentralasiatischen Raums sind erst am Anfang. Sie machen aber schon deutlich, welch ein Irrtum es ist, den Blick auf wenige bekannte Zentren der kulturellen Entwicklung (Ägypten, Mesopotamien...) zu fokussieren in der Vorstellung, die Zivilisation sei nur an wenigen Orten entstanden und habe sich dann konzentrisch von dort aus ausgebreitet, sowie in der damit verbundenen Idee der räumlichen Begrenztheit dieser kulturellen Zentren. Immer mehr verdeutlicht sich für Asien (ähnliches gilt aber auch für Afrika), dass es in frühester Zeit bereits eine „Globalisierung“ gab.

 

 

 

>>SkythenBerlin

>>Tuva

>>podcast

 

Die Bedeutung des zentralasiatischen Raumes für Migrationen, Eroberungen, Handel und kulturelle Kontakte nach Osteuropa und in den Mittelmeerraum wird von der Forschung immer mehr erhellt. Das „Gold der Skythen“ ist schon ein legendärer Begriff. 2007 gab es im Berliner Martin-Gropius-Bau eine neue Ausstellung dazu: Im Zeichen des Goldenen Greifen.Königsgräber der Skythen, leider ohne Online-Material. Der Ausstellungs­katalog ist in München bei Prestel erschienen.

Weitere Informationen online gibt es vom Deutschen Archäologischen Institut über die Ausgrabungen der Grabhügel von Tuva, wo ein spektakuläres intaktes Fürstengrab mit umfassendem Goldschmuck als Beigabe ausgegraben wurde. Auf podcast.de gibt es drei Audio-Sendungen zum Thema Skythen.

 

 

 

 

 

>>Gaza Genf

>>Route de l’encens

 

>>Pressedossier

>>Broschüre

 

 

 

Vom 27.4. bis 7.10.2007 zeigt das Musée d’Art et d’histoire von Genf die von Palästinenserpräsident Abbas eröffnete Ausstellung Gaza à la croisée des civilisations („Gaza am Kreuzweg der Kulturen“) mit einer die Zeiten übergreifenden politischen Botschaft: das multikulturelle Zusammenleben in der Vergangenheit als Appell an die Gegenwart. So soll auch in Gaza selbst ein entsprechendes Museum eröffnet werden.

Tatsächlich verdankt sich die multikulturelle Geschichte Gazas und des angrenzenden Gebiets, letztlich auch ganz Palästinas, nicht nur der friedlichen Koexistenz verschiedener Reiche und Kulturen in der Frühgeschichte und Antike sowie dem Handelsverkehr, der hier durch ging (siehe unten: Weihrauchstraße). Die Kehrseite davon ist nämlich, dass dieses Gebiet immer auch Zankapfel zwischen Ägypten und den mesopotamischen Reichen war, mithin auch über lange Zeiten hinweg Kriegsgebiet mit wechselnder Herrschaft. Aber auch das hat ja eine aktuelle Bedeutung...

Man hätte sich gerne vom Genfer Museum mehr Online-Präsenz von dieser Ausstellung erwartet, immerhin gibt es einen Auszug aus dem Katalog (in Französisch) zum Thema der Weihrauchstraße als pdf-Download sowie ein Presse-Dossier mit Exponaten und eine Mini-Broschüre (Faltblatt).

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Mit Gewinn liest man zum Thema Weihrauchstraße das Buch von

Frank Reiner Scheck: Die Weihrauchstraße. Von Arabien nach Rom – Auf den Spuren antiker Weltkulturen, Bergisch-Gladbach (Lübbe) 2000, Lizenzausg. Köln (Komet) 2007.

 

 

 

>>SiteAusstellung

>>Bonn

>>Franck Goddio

2. „Ägyptens versunkene Schätze“ – Die Griechen und Ägypten

Die Berliner Ausstellung Ägyptens versunkene Schätze, augenblicklich in Bonn zu sehen, zeigt v.a. die hellenistische Epoche Ägyptens. Dass die Griechen gleichwohl nicht erst mit Alexander nach Ägypten gekommen sind, sondern bereits seit dem 7. Jh. v. Chr., also in vorklassischer Zeit, in der solonischen Ära, in Ägypten sesshaft geworden waren, kann man auf der Website des französischen Unter­wasser­archäo­logen Franck Goddio nachlesen und nachschauen, dem wir die Bergung dieser ver­sunke­nen Schätze zu verdanken haben.

Katalog: Manfred Clauss / Franck Goddio, Ägyptens versunkene Schätze, München (Prestel), 2007.

Ein Buch, das die ersten Ergebnisse der langjährigen Unterwasserarchäologie Goddios vor Alexandria zur hellenistischen Zeit berücksichtigt, hat Michael Pfrommer bereits 1999 herausgebracht. Ausgehend von Alexandria zeigt es die ptolemäische Herrschaft im inter­kulturellen Kontext.

Michael Pfrommer, Alexandria – im Schatten der Pyramiden, Mainz (v. Zabern), 1999.

 

 

3. Die Griechen und der Orient. Bibliograpische Hinweise

 

 

Man lernt normalerweise schon in der Schule, dass die Griechen das Wort „Barbar“ für alle Menschen mit unverständlicher Sprache gebrauchten (barbaros als onomatopoetische Nach­ahmung: „bar-bar“) und somit alle Nicht-Griechen als „Barbaren“ bezeichneten. Auf ebenso unzulässige wie unvermeidliche Weise wird damit suggeriert, dass die antiken Griechen hoch­mütig alle Anderen diskriminierten., doch ist dies zunächst nur eine Vor­stellung, die sich die Nachwelt aufgrund ihres eigenen Weltbildes und des der griechischen Antike zugemessenen Stellenswert darin machte: das antike Griechenland als Geburtsort der europäischen Zivili­sation. Die Selbstüberhöhung der Griechen fand aber allenfalls nach dem Sieg über die Perser statt und dann noch nicht in dem Maße, wie es in der Vorstellung der Nachwelt aufgrund ihres eigenen Weltbildes und des der griechischen Antike zugemessenen Stellenswerts darin existiert. Nicht nur die o.g. Städel-Ausstellung, sondern auch die nach­folgend genannten Untersuchungen, inzwischen schon „Klassiker“ (und Auftakt zu einer kleinen Bibliograhie, die in nächster Zeit ausgebaut werden soll), weisen nach, dass das Selbstverständnis der Griechen und ihre Beziehungen zum Vorderen Orient weitaus kom­plexer und keineswegs von vornherein auf Abgrenzung oder Diskriminierung bedacht war.

Für die antiken Griechen wie Römer gilt wohl allgemein, dass ihr Selbstbewusstein mit ihrem machtpolitischen Erfolg stieg und sich abwertende Beurteilungen fremder Kulturen somit erst in der relativ späten Zeit einstellten.

 

 

Albrecht Dihle, Die Griechen und die Fremden, München (Beck), 1994.

Dihle weist nach, dass der griechische Blick auf fremde Völker in der griechischen Literatur der Frühzeit und Klassik nicht diskriminierend war, ja dass sogar die Perser in der Epoche der langen und heftigen kriegerischen Auseinandersetzung keineswegs zum propagandistischen Feindbild wurden, wie man es aus der späteren europäischen Geschichte erwarten könnte.

 

 

Walter Burkert, Die Griechen und der Orient, München (Beck) 2003.

Burkert versucht den gewiss schwierigen und daher sehr ins Detail gehenden Nachweis, dass mit der Übernahme und Adaption des Alphabets von den Phöniziern durch die Griechen nicht nur die Schrift, sondern auch schriftsprachliche Strukturen und kulturelle Inhalte, letztlich die Literatur als solche in Griechenland von orientalischen Vorbildern entscheidend geprägt wurde.

 

 

Klaus E. Müller, Geschichte der antiken Ethnologie, Rowohlts Enzyklopädie, Reinbek 1997 [Erstveröfftl. Wiesbaden 1972].

Das Standardwerk: Eine tatsächlich enzyklopädische Untersuchung über die „Ethnologie“ der altorientalischen und antiken Kulturen, d.h. über Darstellungen fremder Völker und ihrer Sitten in der schriftlichen Überlieferung. Verbunden damit ist die Einordnung dieser Beschreibungen in den Rahmen jeweiliger universeller Weltbilder und Kosmogonien sowie die Versuche der Erstellung von Geographien bis hin zur berühmten Karte des Ptolemäus.

 

>>Perser Speyer

4. Das Persische Weltreich – Ausstellung in Speyer

Das Perserreich ist ein interessantes historisches Beispiel von Herrschaft in interkulturellem Kontext. Dazu gab es eine bedeutende Ausstellung in Speyer mit einem umfangreichen Handbuch (nicht nur) für Lehrer als Download. Leider wurde diese Seite aus dem Web genommen, ich bemühe mich um Ersatz. (8.10.2007).

Katalog: Das Persische Weltreich. Pracht und Prunk der Großkönige, herausgeg. vom Historischen Museum der Pfalz Speyer, Stuttgart (Theiss), 2006.

 

 

5. Troia und sein Platz in der Geschichte

 

 

Von Schliemann zu Korfmann...

Die spektakuläre Ausstellung Troia – Traum und Wirklichkeit von Stuttgart 2001 (und später in anderen Städten) wies die breite Öffentlichkeit auf die schon seit 1982 bzw. 1988 andauernde Grabungskampagne unter der Leitung des 2005 im Alter von 63 Jahren ver­storbenen Tübinger Professors Manfred Korfmann hin und entzündete eine fach­wissen­schaftliche Debatte über die Thesen Korfmanns hinsichtlich der historisch-kulturellen Identität Trojas (jetzt allgemein Troia geschrieben). An dieser Stelle sei vorerst auf damit verbundene Veröffentlichungen sowie auf die Website des Troia-Projekts verwiesen.

 

>>Troia-Projekt

>>Troia-Traum und Wirklichkeit

Die Forschungsergebnisse des an der Universität Tübingen beheimateten Troia-Projekts sind inkl. Bildmaterial sowie sonstigen Informationen auf der Website des Projekts zu ersehen. Daneben gibt es eine interaktive Website, die aus dem Ausstellungsprojekt entstanden ist.

Katalog der Ausstellung:

Troia – Traum und Wirklichkeit, Ausstellungskatalog, herausgegeben vom Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemerg et al., Stuttgart (Theiss) 2001.

Im Zusammenhang mit der Ausstellung entstand die mit Macromedia erstellte interaktive CD-Rom:

Wolfgang Zöller / Rosemarie Ackermann, Troia – 3000 Jahre Geschichte im Modell, CD-Rom, Stuttgart (Theiss) 2001.

Ferner seien folgende Titel erwähnt, die in diesem Zusammenhang entstanden sind:

Birgit Brandau, Troia – Eine Stadt und ihr Mythos. Die neuesten Entdeckungen. Mit einem Vorworf von Manfred Korfmann, Bergisch Gladbach (Bastei-Lübbe) 1997.

Michael Siebler, Troia – Mythos und Wirklichkeit, Stuttgart (Reclam) 2001.

 

 

 

 

 

 

 

 

>>Vor 12000 Jahren

6. Uraltes Anatolien

Die zivilisatorische „Wiege der Menschheit“ an einer Stelle zu suchen, heißt bereits einer monozentristischen Prämisse zu folgen, wonach alles von einem Zentrum aus entstanden sei. Wenn dieses Zentrum im Vorderen Orient lag – wie entstand dann die chinesische Zivilisation?

Doch der diesbezüglich verengte Blick auf das Zweistromland ­ – oder in Konkurrenz dazu auf das Land am Nil – übersieht geflissentlich schon seit längerem gesichterte Erkenntnisse, dass es selbst in der näheren Nachbarschaft östlich und nördlich davon ältere Kulturen gab, die diesen Anspruch auf die „Wiege der Menschheit“ erheben könnten.

Die Karlsruher Ausstellung Vor 12000 Jahren in Anatolien. Die ältesten Monumente der Menschheit zeigte die jüngsten Erkenntnisse dieser Forschungen zum alten Anatolien.

Die Online-Bildergalerie bringt leider nur 8 Bilder mit wenig Kommentar, so ist auf die Publikationen zu verweisen:

Die ältesten Monumente der Menschheit. Vor 12 000 Jahren in Anatolien. Hrsg. vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe, Ausstellungskatalog, Stuttgart (Theiss), 2007.

Die ältesten Monumente der Menschen. Herausgegeben von MediaCultura in Zusammenarbeit mit dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe. DVD-ROM, Stuttgart (Theiss), 2007.

In diesem Zusammenhang ist auch auf das Buch von Volker Eid hinzuweisen:

Volker Eid, Im Land des Ararat. Völker und Kulturen im Osten Anatoliens, Darmstadt (WBG), 2006.

 

 

Siehe auch: „Misslungene Eroberungen, militärische Rückschläge und Aufstände gegen die römische Herrschaft“

>>Antike/Rom

auf Historia Universalis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

>>Übersicht Aufstände

 

7. Daten zum Römischen Kaiserreich

unter besonderer Berücksichtigung von Judentum und Christentum

 

63 v. Chr.

Unterwerfung des unabhängigen jüdischen Staates durch Pompeius; Judäa wird römi­scher „Klientelstaat“ (halbautonome Provinz)

53 v. Chr.

Niederschlagung eines jüdischen Auf­stan­des nach Plünderung des Jerusalemer Tempels durch Crassus

37–

4 v. Chr.

Herrschaft des Königs Herodes in Judäa unter römischer Oberhoheit

ca. 6 v. Chr. ?

Geburt des Jesus von Nazareth

27 v.Chr.-

14 n. Chr.

Octavian/Augustus begründet Kaiser­tum

14-96

Julisch-claudische und flavische Kaiser­dynastien

26-36

Amtszeit des Statthalters Pontius Pilatus in Palästina

ca. 30

Kreuzigung Jesu Christi

ca. 50–

Missionstätigkeit des Paulus.

63/67

Hinrichtung von Paulus und Petrus in Rom

66-70

„Jüdischer Krieg“: Aufstand in Judäa /Palästina; Zerstörung des Tempels in Jerusalem (70). Judäa verliert seine Halbautonomie und wird kaiserliche Provinz

96-122

Adoptivkaiser, u.a. Trajan (98-117), Hadrian (117-138), Marcus Aurelius (161-180)

115-118

Aufstand der Diaspora-Juden gegen diskri­minierende Gesetze in Syrien, Babylonien, Ägypten, Nordafrika und Zypern

132-135

„Bar-Kochba-Aufstand“; Jerusalem wird für Juden verboten und in Aelia Capitolina umbenannt; eine Reihe von Strafmaßnamen werden unter Severus 233 aufgehoben

152-153

Unruhen und Aufstände der jüdischen Bevölkerung in Judäa, Griechenland, Alexan­dria, Ägypten

193-235

Severische Dynastie

235-284

Soldatenkaiser: über 40 Kaiser, die sich gegen­seitig bekämpfen; innere politische und wirtschaftliche Krise, militärische Schwä­­che gegenüber eindringenden Germa­nen­­stämmen; Christenverfolgung

249

1. systematische Christenverfolgung unter Kai­ser Decius

257/258

Verbot christlicher Versammlungen und Be­gräb­nisse durch Valerian

260

Aufhebung der Edikte gegen die Christen durch Gallienus

274

Einführung des Kults des Sonnengottes Sol invinctus durch Aurelian (heiliger Tag am 25.12.) = Vorbereitung des Monotheismus

284-324

Tetrarchenzeit: Diokletian (284-305) organi­siert das Vierkaisersystem: je ein  Ober- und ein Unterkaiser (augustus / caesar) im Ost- und Westteil des Reiches

297

Das Königreich Armenien – römischer Vasallenstaat an der Ostgrenze des Reiches –wird erster christlicher Staat

303/304

Neue Edikte gegen die Christen unter Diokletian

306-337

Constantinus (seit 324 Alleinherrscher)

337-361

Konstantinische Dynastie

311

Toleranzedikt durch Galerius und Licinius

312

Schlacht an der Milvischen Brücke; Sieg Konstantins "durch Eingebung der Gott­heit" über seinen Rivalen Maxentius

313

Konstantin und Licinius verkünden Religions­­freiheit

314

Errichtung der 1. christlichen Basilika in Rom; Silvester I., Bischof von Rom (Papst) bis 335

313/314

Konflikt mit der christlichen Bewegung der Donatisten in Afrika führt zu kriege­rischen Auseinandersetzungen

321

Sonntag allgemeiner Ruhetag

325

Eröffnung des 1. ökumenischen Konzils in Nicäa durch Konstantin; Konflikt um die richtige Glaubenslehre; Bannung des Bischofs Arius und Verurteilung der arianischen Lehre; Stiftung der Petruskirche in Rom (über dem angeblichen Grab Petri)

326

Helena, die Mutter Konstantins, unter­nimmt einer Pilgerreise nach Jerusalem: Auffindung des heiligen Kreuzes und Gründung des Grabeskirche

330

Weihung der neuen christlichen Kaiser­residenz Konstantinopel

333

Gleichsetzung des Geburtstages Christi mit dem Tag des Sol invinctus (25.12.) durch Konstantin

337

Taufe und Tod Konstantins

353

Verbot der heidnischen Opfer

363

Kaiser Julian Apostata („der Abtrünnige“) will heidnische Kulte wieder einführen und verspricht den Juden den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels

364-455

Valentianisch-theodosische Dynastie: Zwei­­­kaisersystem; Kriegs­züge und Niederlassung von Germanen auf römischem Reichs­gebiet

379/380

Gesetze gegen die heidnischen Kulte unter Gratian und Theodosius I.

381

Konzil in Konstantinopel: Sieg über Arianis­mus

392

Christentum Staatsreligion unter Gratian (Westen) und Theodosius I. (Osten) ; Gesetze zur sozialen Isolierung der Juden

395

Endgültige Reichsteilung in Ost- und West­römisches Reich

455-480

Auflösung der Zentralgewalt und Untergang des Weströmischen Reiches: 476 Absetzung des letzten Kaisers Romulus Augustulus durch den germanischen Heerführer in römischen Diensten Odoaker. Gründung germa­nischer Reiche auf weströmischem Boden. – Das oströmische Reich existiert weiter.

 

Siehe auch: Misslungene Eroberungen, militärische Rückschläge und Aufstände gegen die römische Herrschaft auf Historia Universalis

 

 

8. Palästina in der Antike

Bibliographische Hinweise

Einen „Gang durch die Geschichte des Heiligen Landes“ liefert Karl Jaroš in seinem Buch, das die Geschichte zwar bis zur britischen Mandatszeit verfolgt, aber einen eindeutigen Schwerpunkt auf Frühzeit und Antike hat:

Karl Jaroš, Kanaan – Israel – Palästina. Ein Gang durch die Geschichte des Heiligen Landes, Mainz (v. Zabern) 1992, 4.Aufl. 2002. [Kulturgeschichte der Antiken Welt Bd.51]

Eine „Sozialgeschichte des alten Israel“ bis in die Epoche des 2. Jh.s v. Chr. liefert das Buch von Rainer Kessler:

Rainer Kessler, Sozialgeschichte des alten Israel. Eine Einführung, Darmstadt (WBG) 2006.

Das von Ariel Lewin herausgegebene Band „Palästina in der Antike“ präsentiert mit eindrucksvollen Bildern und Karten das antike Palästina von seinen Städten und Monumenten her:

Ariel Lewin, Palästina in der Antike, Stuttgart (Theiss), 2004.

Eine ausführliche Analyse der jüdischen Geschichte bis zur arabischen Eroberung Palästinas hat unlängst Klaus Bringmann verfasst:

Klaus Bringmann, Geschichte der Juden im Altertum. Vom babylonischen Exil bis zur arabischen Eroberung, Stuttgart (Klett-Cotta), 2005.

 

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