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Historia interculturalis |
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« Fenêtre » Takashi Naraha Clermont-Ferrand |
Thema:
Europa
und die Islamische
Welt |
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Hier befindet sich eine Seite zur
Geschichte der islamischen Welt und ihrer Beziehungen zu Europa im Aufbau. |
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Last update: 05.02.2011 |
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Siehe auch auf Historia Interculturalis: |
1.
Internetadressen und Links zur Geschichte des Islam und zu den Beziehungen
zwischen Europa und der islamischen Welt |
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2.
Rückblick: Hinweis und Link auf
die Ausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“ |
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3.
Auswahlbibliographie zum Thema Islam und interkulturelle Begegnung |
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4. Die Eroberung der Iberischen
Halbinsel durch die Araber von Derya Gök |
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Hinweis
Aktuell:
Ausstellung Die Türckische Cammer
in Dresden |
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auf der Seite Interkulturelle
Wissenschaft |
Alchemie – Die okkulten Praktiken
des dunklen europäischen Mittelalters oder reale arabische Wissenschaft? von Melina
Hermsen |
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1.
Internetadressen und Links zur Geschichte des Islam und zu den Beziehungen
zwischen Europa und der islamischen Welt |
Last update: 05.02.2011 |
Die
Website
des Zentralrats der Muslime in Deutschland präsentiert sich im
Zeichen des Dialogs. Aktuelle und historische Themen, der Koran in deutscher
Übersetzung. Der ZMD bzw. die Website tritt für einen demokratischen,
friedlichen und modernen Islam ein, besonders interessant ist daher die Seite
zur Situation der Frau im Islam. |
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Der
UNESCO's Dialogue among Civilizations site präsentiert eine Reihe von Dokumenten zur
verschiedenen Themen des interkulturellen Dialogs auf der Unterseite Culture and Civilizations, darunter Themen in Bezug auf
Geschichte und Aktualität der islamischen Welt. |
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Al-Qantara / „Das arabische Wort "qantara"
bedeutet Brücke. Mit dem gemeinsamen Internetportal
Qantara.de wollen die Bundeszentrale für politische Bildung, die Deutsche
Welle, das Goethe-Institut und das Institut für Auslandsbeziehungen zum
Dialog mit der islamischen Welt beitragen. Das Projekt wird vom Auswärtigen
Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert.“ Auf dieser verdienstvollen „Brücke“
zwischen Orient und Okzident finden sich viele Dokumente und
Diskussionsbeiträge zu Aktualität und Geschichte. ImDossier Reisen durch Jahrhunderte und Kontinente werden historische und aktuelle Reiseberichte vorgestellt. Im Rahmen dieses Dossiers hat Mona Naggar einen Beitrag über Die muslimische Wahrnehmung Europas im Mittelalter veröffentlicht. Von Interesse ist auch ein Reisebericht von Bernhard von Breydenbach über eine Pilgerreise
in den Orient im Jahre 1483, dazu ein Beitrag von Sandra Schmies ebenfalls auf Qantara. Im Institut du Monde Arabe in Paris (siehe dazu weiter unten) fand eine
Ausstellung Venedig und der Orient
statt (3.10.2006-18.2.2007) , Besprechung auf Qantara von Susan Javad. Nimet Seker zum Buch über das islamische Bilderverbot von Silvia
Naef. |
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Kulturaustausch online, die Zeitschrift des Instituts für Auslandsbeziehungen,
bringt immer wieder Themen zum Islam. Heft 2 / 2009 hat einen Schwerpunkt „Treffen sich zwei – Westen und Islam“ |
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Uni
Tübingen: Uni
Tübingen: |
Die
Historiker der Universität Tübingen haben mehrere Linksammlungen zusammengestellt, darunter rund um Islam.
Die
Islam-Seite
ist jetzt mit Byzanz und Osteuropa verbunden und aktualisiert
worden (eine lange Liste bad links wurde entfernt). Unter
den Islam-Links hevorzuheben ist v.a. die
Ringvorlesung WS 2002/03 der Universität Salzburg: Salzburger Mittelalterstudien Online = SAMS.on,
Ringvorlesung Orient und Okzident im
Mittelalter - Kontakte und Konflikte mit Downloads der Texte sowie Bildmaterial. Auf weitere Links zum Islam kommt man über andere
Listen der Uni Tübingen, so über die Seite Italien-Frankreich-Spanien zum
christlich-muslimischen Spanien, darunter Untersammlungen „Arabisches
Spanien“ und „Jakobsweg“ Außerdem
gibt es eine extra Seite zum Thema Kreuzzüge. |
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Die
Online-Präsentation der TV-Dokumentationsreihe Schätze der Welt bietet zum
muslimischen Spanien ebenfalls interessantes Material, über Real Player kann
man die Filme online ansehen, außerdem gibt es Bildmaterial zum Herunterladen
sowie die Filmtexte. |
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Die dreiteilige Terra-X-Dokumentation
(ZDF, wiederholt auf Phoenix) über den Islam und die Begegnung zwischen
Abendland und Morgenland unter dem Titel Morgenland
ist online in der ZDF-Mediathek abrufbar – über die direkten
Links oder über die Suche nach „Terra-X Morgenland“ |
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Das Institut du Monde Arabe in
Paris ist eine der wichtigsten Institutionen zur Vermittlung
arabisch-islamischer Kultur und Geschichte mit wissenschaftlichem Anspruch
trotz des offiziellen Charakters des Instituts als einer Art Kulturbotschaft
der Arabischen Liga. Die Website ist auch in englischer Sprache
konsultierbar. Die Ausstellungen des IMA sind in einem
virtuellen Museum archiviert und können mit Micromedia
Flash Player betrachtet werden. |
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Encyclopaedia of the Orient. The
only encyclopaedia for North Africa and the Middle East Begründet zunächst als private Intitiative von dem diplomierten Religionswissenschaftler
Tore Kjeilen in Oslo. Inzwischen beteiligen sich
weltweit Mitarbeiter daran, Co-Editor ist David Zersen,
prof. emer. und ehem.
Präsident der Concordia University in Austin. |
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Internet Islamic History Sourcebook Eine
Seite des wunderbaren Internet history sourcebooks project von Paul Halsall
auf fordham.edu |
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Institut
für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften Website
des Instituts der Universität Frankfurt und des angeschlossenen Museums in
der Westendstr. 69. Zahlreiche der 8oo Exponate sind auf der Website
ausgestellt. |
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Der Starry
Messenger des Department of History and Philosophy
of Science of the University of Cambridge stellt den interkulturellen Zusammenhang der
Wissenschaftsgeschichte mit zahlreichen Abbildungen dar. |
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Die
US
National Library of Medicine
stellt auf ihrer Website ein Archiv von Abbildungen aus mittelalterlichen
arabisch-islamischen Büchern ins Netz, nicht nur die Medizin betreffend,
sondern im weiteren naturwissenschaftlichen Kontext. |
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About MuslimHeritage.com : “MuslimHeritage.com, a unique online Education Community,
that brings together Muslims and Non-Muslims seeking to advance
Civilisation through the study of Muslim Heritage. Pioneered by the Foundation
for Science Technology and Civilisation (FSTC Limited) in the Zusammen mit der
nachfolgenden Website die umfangreichste mir bekannte Darstellung der
europäisch-islamischen Interdependenz in der Geschichte von Zivilisation und
Wissenschaft. |
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Muslim Scientists and Islamic Civilization Zusammen mit der
vorher genannten die umfassendste Website zur Geschichte der islamischen
Wissenschaft und ihres Einflusses auf Europa, begründet von Dr. A. Zahoor (GB). Leider gibt es kein vernünftiges Impressum der Site. Sie erhielt jedoch
den „Britannica Internet Guide Award: Awarded to this web site in February
2000: Rated as one of the best on the Internet for aquality,
accuracy of content, presentation and usability.” |
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Discover Islamic Art Museum With No Frontiers – a ground-breaking and
visionary programme to establish a vast trans-national museum Ein internationales
wissenschaftliches Projekt mit Sitz in Brüssel. (English / Français) |
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„Das Virtuelle
Museum „Karlsruher Türkenbeute“... „Ausflüge in die Welt der Osmanen“ und der europäisch-türkischen
Beziehungen. |
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Ebenso wie das Badische Landesmuseum präsentiert auch das Linden-Museum Stuttgart seine
Orient-Abteilung als Virtuelles Museum im Web unter dem Titel Der Islamische
Orient – Annäherung an eine Weltkultur. |
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The Maskukat Collection – Collection of Medieval &
Islamic Mediterranean Coins Kommentierte
Sammlung von Münzen islamischer und christlicher Herrschaft im Mittelmeerraum
auf zwei mit einander verbundenen Sites. Leider keine Informationen über den
Betreiber der Website. |
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Araber und Juden in der Romania hieß eine Ringvorlesung der Romanisten der Universität Trier, von der
offenbar jedoch nur ein Teil die ins Internet gestellt wurde, nämlich der
Vortrag von Hartmut Köhler zu Italien und von Dieter Kremer zu Portugal
(2005). |
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Nur-Koran.de Mehrere
Übersetzungen des Korans zur Auswahl. Der Hintergrund der Seite ist aufgrund
mangelnder Informationen unklar, was an dieser Stelle betont werden muss. Die
Autoren vertreten die Position, dass der Koran die einzige Richtlinie für den
Islam darstellt (daher auch Intention und Name der Website) und nicht die
weiteren Aussagen des Propheten (hadith). Außerdem
sind einige esoterische Positionen erkennbar, auf die ich hier nicht weiter
eingehen will. Aber die parallele Präsentation verschiedener
Koranübersetzungen ist verdienstvoll. |
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Last update: 6.10.2007 Wird ergänzt... |
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2.
Rückblick: Hinweis und Link auf
die Ausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“ Ausstellung in Oldenburg 5.3.-2.7.2007, einige Exponate und
Überblickstexte sind auf der Website zu sehen. |
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Vorab sei auf die praktische und kostengünstige Reihe C.B. Beck Wissen hingewiesen, v.a. auf
folgende Werke: Heinz
Halm: Der Islam. Geschichte und
Gegenwart, München 2000, 5.Aufl. 2004 Ulrich Rudolph: Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart,
München 2004. * |
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Wolfgang
Geiger, "Interkulturelle Geschichte und monokulturelles Weltbild",
in: Handlung Kultur Interpretation.
Zeitschrift für Sozial- und Kulturwissenschaften, Universität Hannover, (Humanities Online), N°2/2005, S.319-342. Alain Brissaud:
Islam und Christentum. Gemeinsamkeit
und Konfrontation gestern und heute, Berlin 1993, Düsseldorf (Albatros) 2002. Richard
Fletcher: Ein Elefant für Karl den
Großen. Christen und Muslime im Mittelalter, Darmstadt (WBG) 2005. Franco Cardini: Europa und der Islam. Geschichte eines Mißverständnisses, München (Beck),
2000, (Beck’sche Reihe) 2004. Elisabetta Bovo
/ Paolo Golinelli / Giovanni Zuanazzi:
Kaiser, Kalifen
und Kaufleute. Das
frühe und hohe Mittelalter, Verlagshaus Stuttgart 1996 u.sp. Dieser später auch als “ADAC-Buch” verlegte Band aus der
urspr. italienischen Reihe L’Uomo e il tempo bietet eine erstaunlich gelungene parallele
Darstellung der Weltgeschichte mit hervorragendem Bildmaterial. Sigrid
Hunke: Allahs Sonne über dem Abendland.
Unser arabisches Erbe, Stuttgart 1960, Frankfurt/M. (Fischer TB), 2001. Sigrid Hunkes Buch hat Geschichte
gemacht, verfasst zu einer Zeit, als Europa mental weitgehend noch von der
Kolonialära geprägt war. Die romanhaft geschriebene, aber wissenschaftlich
fundierte Geschichte des Austausches zwischen Okzident und Orient vom frühen
Mittelalter an empfiehlt sich zum Kauf von 9,90 € für alle, die sich mit dem
Thema auch zukünftig beschäftigen wollen. W.
Montgomery Watt: Der Einfluß des Islam auf das europäische Mittelalter,
Edinburgh 1972, Berlin (Wagenbach) 1988, 1992 u.sp. Ebenfalls ein Klassiker zu erschwinglichem Preis, eher
nüchtern und knapp gehalten, stärker auf die arabische Wissenschaft
konzentriert und insgesamt ein guter Einstieg. Ahmed Djebbar:
Une histoire de la science arabe,
Paris (Seuil) 2001. Maria
Rosa Menocal: Die
Palme im Westen. Muslime, Juden und Christen im alten Andalusien, Berlin
(Kindler) 2003. Arnold
Hottinger: Die
Mauren. Arabische Kultur in Spanien, Zürich (Reprint Verlag Neue Zürcher
Zeitung) 2005, sowie als Lizenzausg. München (W.
Fink) 2005. André
Clot: Das
maurische Spanien. 800 Jahre islamische Hochkultur in Al Andalus,
Düsseldorf (Patmos / Albatros) 2004. Hans-Jürgen
Kotzur (Hg.): Kein Krieg ist heilig – Die Kreuzzüge.
Katalog der Ausstellung im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Mainz,
2004. Als
getrenntes Faszikel erschienen: Kein
Krieg ist heilig – Die Kreuzzüge. Tafeltexte
zur Ausstellung. Peter
Milger: Die
Kreuzzüge. Krieg im Namen Gottes, Gütersloh (Bertelsmann), 1988. Buch zur gleichnamigen Fernsehserie des Hessischen Rundfunks.
Mit vielen Quellentexten. Amin
Maalouf: Der
Heilige Krieg der Barbaren. Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber,
München (Diederichs), 1996. [Orig, Paris 1983]. Die klassische Referenz für die alternative Sicht auf die
Kreuzzüge, inzwischen auch als TB erhältlich. Anne-Marie Eddé / Françoise Micheau (Hg.):
L’Orient au temps des croisades.
Textes arabes présentés et annotés, Paris (Flammarion), 2002. Barbara Tuchman: Bibel und Schwert. Palästina und der Westen vom frühen Mittelalter bis zur
Balfour-Deklaration 1917, Frankfurt a.M. (Fischer TB), 2001 [Orig. New York 1956] |
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Info auch auf der Homepage von Krämer: Islam, siehe auch >>Bundeszentrale für Politische Bildung |
Die
Kreuzzüge,
Schwerpunkt in: pax et gaudium,
n°22, Februar-April 2006. Darin u.a. interessante Beiträge
über die politische Lage in der arabischen Welt sowie über die ost-westlichen Handelsbeziehungen. David
Abulafia: Herrscher
zwischen den Kulturen. Friedrich II. von Hohenstaufen, Berlin (Siedler),
1991. Yves
Thoraval: Lexikon
der islamischen Kultur, Darmstadt (Primus), 1999. Nabil
Osman (Hg.): Kleines
Lexikon der Wörter arabischer Herkunft, München (C.H. Beck) 1982. Gudrun
Krämer, Geschichte des Islam,
München (C.H. Beck), 2005. Albert
Hourani: Die
Geschichte der arabischen Völker. Von den Anfängen des Islam bis zum
Nahostkonflikt unserer Tage, Frankfurt a.M. (Fischer TB), 2003. |
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* Der Islam
in Geschichtsbüchern ist Gegenstand von mehreren Uni-Projekten, ein
Exposé von Monika Tworuschka findet sich auf der
Website der Universität Jena. Das Georg-Eckert-Institut
für internationale Schulbuchforschung hat ebenfalls ein Forschungsprojekt
zu diesem Thema, siehe dazu das Exposé: „Entwicklung von neuen Schulbuchmaterialien über die islamische Welt“ |
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Publikationen mit didaktischer Zielsetzung und
Quellensammlungen: Wolfgang
Jäger u.a.: Die islamische Welt und
Europa. Kurshefte Geschichte, Cornelsen, Berlin
2002. Hartmann
Wunderer (Hg.):
Der Islam und die westliche Welt –
Konfrontation, Konkurrenz, Kulturaustausch. Thema Geschichte, Schroedel, Hannover 2003. Wolfgang
Günter: Islam und Islamismus.
Geschichte aus erster Hand, Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts.,
o.J. (=2006). |
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Wird fortgesetzt... |
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* Studentin am Seminar für Didaktik der
Geschichte der Universität Frankfurt a.M. © D. Gök, Febr. 2007. |
4. Die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch
die Araber von Derya Gök* 1. Einleitung Die Eroberung
Spaniens, beziehungsweise der Iberischen Halbinsel durch die Araber ist ein
wichtiges Kapitel in der Geschichte. Laut Brissaud
sind aus dieser Zeit nur wenige Schriften überliefert, weshalb wir über die
genauen Umstände der arabischen Machterlangung nur wenig wissen. Was wir
jedoch wissen ist, dass sich die Eroberung der Iberischen Halbinsel,
verglichen mit vorherigen Eroberungen der Araber, als relativ leicht erwies.
Die arabischen Eroberer trafen auf der Iberischen Halbinsel auf ein zentralistisch
organisiertes Herrschaftsgebiet, das jedoch deutliche Zeichen des Zerfalls
trug, das Reich der Westgoten. Die Westgoten, die seit dem 6. Jahrhundert in
Spanien herrschten, waren innerlich gespalten, weil die Nachfolge eines jeden
Herrschers immer wieder durch Kämpfe gewaltsam entschieden werden musste. Sie
hatten den jüdischen Teil der Bevölkerung durch beständige Verfolgungen
verbittert. Die westgotische Kirche pflegte mit Gewalt die
Glaubensstreitigkeiten zu regeln und es gab eine Sklavenfrage, die als einer
der wichtigsten inneren Widersprüche des westgotischen Regimes gelten muss.
Vor diesem Hintergrund gab das Land eine verführerische Beute für die
muslimischen Truppen ab. Zu Beginn dieser
Arbeit findet sich ein zitierter Artikel aus „Die Zeit. Welt- und
Kulturgeschichte“ mit dem Titel „Die arabische Herrschaft in Europa“, der im
weiteren Verlauf der Arbeit nach seiner Richtigkeit untersucht wird. Dies
erfolgt anhand der Literatur von Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger zu dem Thema „Eroberung der Iberischen
Halbinsel durch die Araber“. Daraufhin folgt ein Kapitel über das
Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften auf der Iberischen Halbinsel. |
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[1] Hans-Rudolf
Singer: „Minarett und Kirchturm: Die arabische Herrschaft in Europa“, in: Die Zeit Welt- und Kulturgeschichte,
Bd. 6, Hamburg 2006, S.212. |
2. „Die arabische Herrschaft in
Europa“ in der Zeit Welt- und Kulturgeschichte Hier wird ein Abschnitt aus der „Welt- und
Kulturgeschichte“ der ZEIT mit der Überschrift „Die arabische Herrschaft in
Europa“ zitiert. „Nach einer
Erkundung im Jahre 710 unter Tarif ibn Malik setzte
711 auf Befehl des arabischen Eroberers und Gouverneurs des Maghreb, Musa ibn Nusair, ein hauptsächlich
aus Berbern bestehendes Heer von etwa 7000 Mann unter dem Kommando seines
Klienten Tarik ibn Sijad,
selbst bekehrter Berber, nach Spanien über und landete am Felsen von
Gibraltar. Nach raschem Vormarsch kam es am 19. Juli zur
Entscheidungsschlacht am Guadalete bei Jerez de la
Frontera mit dem Heer der Westgoten, deren König Roderich in der Schlacht
fiel. Der muslimische
Sieg führte zum raschen Vormarsch des siegreichen Heeres, zur Besetzung der
westgotischen Hauptstadt Toledo und, dank Verstärkung durch den
Oberbefehlshaber Musa persönlich, zur fast vollständigen Eroberung der
Iberischen Halbinsel. [...]“ Dieser Abschnitt
findet sich in Band 6 der 20 Bände umfassenden Reihe der Zeit Welt- und Kulturgeschichte. Das Thema dieses Bandes lautet
„Aufstieg des Islam“ und der zitierte Abschnitt findet sich im Kapitel „Die
arabische Welt (610-1492)“.[1] In diesem kurzen
Abschnitt erhält man einige, beziehungsweise die wichtigsten Informationen in
komprimierter Form. Die Namen und Daten, die erwähnt werden, stimmen mit
denen aus den Darstellungen bei Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger überein. Durch die knappe Darstellung fehlen
jedoch einige Einzelheiten. So erfährt der Leser nichts über die christlichen
Komplizen der Araber, die ihnen die Eroberung erleichtert haben. Ebenso wird
nicht näher darauf eingegangen, welche Städte Spaniens, beziehungsweise der
Iberischen Halbinsel letztendlich unter arabischer Herrschaft standen. Es
wird lediglich gesagt, dass die Muslime die Iberische Halbinsel „fast
vollständig“ eroberten. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in dieser
Beschreibung fehlt, ist das Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften
und deren Beziehungen zueinander. So hätte erwähnt werden können, dass die
arabische Invasion für die Juden eine Art „Befreiung“ war. Die Informationen,
die man hier erhält, sind zwar richtig, doch sind sie meiner Meinung nach zu
kurz gefasst. Es hätte ausführlicher beschrieben werden müssen, wie und warum
die Araber auf die Iberische Halbinsel kamen; warum es ihnen so „leicht“
gefallen ist, die Iberische Halbinsel zu erobern; welche Auswirkungen die
Invasion der Araber für die dort ansässige Bevölkerung hatte; wie die
verschiedenen Gemeinschaften nach der Invasion zusammenlebten usw. Auch hätte
man auf die Heere beziehungsweise die Schlacht auf der Iberischen Halbinsel
näher eingehen können. Ein weiterer
Aspekt, der fehlt, den ich allerdings für sehr wichtig halte, sind die von
den Arabern vor allem den Juden angebotenen Kapitulationsbedingungen. Diese
stellten nämlich einen Wendepunkt im Leben der Juden auf der Iberischen
Halbinsel dar. All diese Details, die von Bedeutung sind, fehlen in der
Darstellung aus der „Zeit. Welt- und Kulturgeschichte“. Die Antworten, auf
die soeben von mir gestellten Fragen, findet man in der Literatur von Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger. |
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[2] André Clot:
Al Andalus.
Das maurische Spanien. Düsseldorf und Zürich, 2002, S.20. [3] Burchard Brentjes:
Die Mauren. Der Islam in Nordafrika und
Spanien (642-1800). Wien, 1989, S.67. [4] Clot,
op. cit., S.21. |
3. Die (Blitz-)Eroberung der
Iberischen Halbinsel Bei Clot beginnt das Kapitel über die Eroberung Spaniens mit
einer Liebesgeschichte.[2] Dieser zufolge hatte Graf
Julian seine Tochter an den Westgotenhof von Toledo geschickt, damit sie dort
ihre Bildung vervollkommne. Als einmal König Roderich die Schöne beim Bade
beobachtete, entbrannte er in Liebe zu ihr und verführte daraufhin die
Tochter des Grafen. Als Julian von dieser Schande erfuhr, schwor er Rache und
überredete Tariq, den
muslimischen Statthalter von Tanger, in Spanien einzufallen. Seine eigenen
Truppen sollten sich den arabischen Kriegern anschließen. Clot
erwähnt aber auch, dass nichts an dieser Geschichte verbürgt ist, außer der
realen Existenz des Grafen Julian, der tatsächlich mit Tariq gegen die
Westgoten paktierte. Nach Brentjes setzten im Juli 710 fünfhundert islamische
Krieger unter dem Befehl eines Berbers namens Tarif nach Spanien ein.[3] Da diese
christliche Komplizen hatten, stieß der Überfall unterwegs auf keine
Hindernisse und erwies sich als äußerst gewinnbringend. Dieser Erfolg
genügte, um den Kalifen vom Reichtum wie auch von der Verwundbarkeit Spaniens
zu überzeugen. Ein Jahr später
landete wieder ein Berber, Tariq ibn Ziyad, der Statthalter von Tanger, mit 7000
Mann auf der Halbinsel. Er war ein Klient des Musa ibn Nusair,
des Gouverneurs des Maghrib. Laut Brissaud war seine Armee zehnmal so groß wie die Tarifs und rekrutierte sich hauptsächlich aus
benachbarten Berberstämmen. Nach ihm wurden später die Herkulessäulen
benannt, die den äußersten Süden des Festlandeuropas markieren: Jebel al-Tariq oder Gibraltar. Der
westgotische König Roderich war im Vorjahr vom muslimischen Überfall völlig
überrumpelt worden und verfolgte das weitere Vordringen des Islam in Afrika
mit größter Besorgnis. Nun zog er alle Truppen zusammen, die ihm seine
Vasallen liefern konnten. So kam er zu einer zahlenmäßig ansehnlichen, aber
ansonsten sehr heterogenen und undisziplinierten Armee. Tariq verfügte
trotz der christlichen Verbündeten nur über ein vergleichsweise kleines Heer,
das aber um so motivierter
war, als es hinter sich nur das Meer hatte und nach Eroberungen strebte. Die
beiden Heere trafen nahe der Stadt Jerez aufeinander. Nach mehreren Tagen
kleinerer Duelle entbrannte ein erbitterter Kampf. Im kritischsten Augenblick
der Schlacht verließen mehrere Familienangehörige des vorherigen
westgotischen Königs mit ihren Truppen das Schlachtfeld. Sie hofften, die
Wahlkampagne dadurch wieder eröffnen und das Zepter in ihre Familie
zurückholen zu können. Die spanische Armee fühlte sich verraten, durchbrach
die Ränge, wurde niedergemetzelt oder in die Flucht geschlagen. König
Roderich kam bei der Flucht ums Leben. Bei Clot erfährt man mehr über das hauptsächlich aus Sklaven
zusammengestellte Heer des Königs. Er bot etwa 40.000 bis 100.000 mangelhaft
bewaffnete und schlecht geführte Kämpfer auf.[4] Laut Clot
bewegten sich die Heere einige Wochen in Ausweichmanövern umeinander herum
und prallten schließlich um den 20. Juli 711 in der Umgebung von Sidonia
aufeinander. Roderichs schwaches und undiszipliniertes Heer unterlag der
muslimischen Streitmacht. Dreitausend Muslime fielen, aber dies schwächte das
arabische Heer nicht nachhaltig. Brissaud erläutert, dass Tariq sich nun beeilte, die
Königsstadt Toledo im Herzen Spaniens zu belagern, um den Besiegten keine
Zeit zu lassen, sich vom Schlag zu erholen und einen neuen König zu wählen.
In der Zwischenzeit sicherten sich einzelne Truppenkommandos Positionen im
Süden: Córdoba, Malaga, Grenada und Sevilla. Der
muslimischen Sitte getreu, bot Tariq der Hauptstadt ehrbare
Kapitulationsbedingungen an: Wer die Stadt mit seinem Hab und Gut verlassen
wollte, konnte dies tun. Christen und Juden, die sich zum Bleiben
entschlossen, durften weiterhin ihre Religion ausüben und nach ihren Gesetzen
leben. Da Toledo
außerstande war eine Belagerung abzuwehren, nahm die Stadt die Bedingungen
an, kapitulierte und übergab dem Sieger den sagenhaften Schatz der
westgotischen Könige. Die Kirche erwies sich nach dem Tod des Königs als
unfähig, die Organisation des Kampfes gegen die Aggressoren zu übernehmen. So
zerfiel das nunmehr herrscherlose riesige, wohlhabende Reich der Halbinsel
bereits nach einer einzigen Niederlage seiner Armeen gegen ein paar tausend
Berber. Alles lässt darauf schließen, dass sich seine Bevölkerung weder ihren
ehemaligen Herren noch der Staatsreligion sehr verbunden gefühlt hatte. Nachdem Toledo nun
unterworfen war, setzte Tariq seinen Vormarsch unbehindert fort. Es gelang
ihm die Herrschaft über die gesamte Iberische Halbinsel, mit Ausnahme des
nördlichsten Teils, an sich zu reißen. Mousa,
Offizier des Kalifen in Nordafrika und selbst erfolgreicher Eroberer, fühlte
sich durch den Ruhm und die Siege seines Untergebenen gekränkt. Er machte
sich ebenfalls mit seinem Heer auf, bemächtigte sich einiger von Tariqs Überfall noch verschont gebliebener Städte und
bestellte ihn zu sich, um von ihm Rechenschaft zu fordern. Während Mousa nun
selbst die Eroberung Spaniens weiterführte, betraute er Tariq mit
bescheidenen Befriedungsaufgaben in den besetzten Gebieten. Mousas Sohn, Abdelaziz,
vollendete die arabische Eroberung der Halbinsel. 713 schloss er mit Theodomir,
einem der letzten Westgoten, die sich gegen ihn noch zur Wehr setzten, einen
Vertrag. Dieser sicherte dem Westgoten zu, dass er in seinem Reich ungestört
bleibe, und Leben, Eigentum, Frauen und Kinder, Religion und Kirche nicht
angetastet würden. Als Gegenleistung musste Theodomir
freiwillig seine Städte Orihuela, Valentola, Alicante, Mola, Vacasora, Bigerra, Ora und Lerca herausgeben und
sich verpflichten, dem Kalifen über die Pläne und Machenschaften seiner
Feinde genauestens Bericht zu erstatten. Darüber hinaus mussten er sowie alle
gotischen Adeligen einen Jahrestribut in Geld und Naturalien leisten und
außerdem die Hälfte der von ihren Vasallen eingezogenen Steuern an den
muslimischen Machthaber abführen. Der Erfolg der
arabischen Eroberungsfeldzüge in Spanien beruhte auf der Nachsicht und
Toleranz der Muslime. Dank dieser Eigenschaften erlangten sie die Macht über
diese ehemalige römische Provinz. Aber ein Eroberungskrieg geht auch mit
Gewalttaten und Ungerechtigkeiten einher. So war damals beispielsweise eine
Bevölkerung, die den Mut hatte, den Arabern Widerstand zu leisten, drei Tage
lang der freien Willkür der Sieger ausgesetzt. Insgesamt spielte sich die
arabische Besatzung jedoch in für die damalige Zeit relativ „zivilisierten“
Verhältnissen ab. |
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[5] Arnold Hottinger:
Die Mauren. Arabische Kultur in Spanien.
Zürich, 1995, S.44. [6] Hottinger, op. cit., S.45. [7] Hottinger, op. cit., S.47. |
4. Zusammenleben der
verschiedenen Gemeinschaften In den Städten lebten
zahlreiche Juden. Für sie standen die von den Muslimen angebotenen
Kapitulationsbedingungen und die Beschlüsse eines iberischen Konzils, nach
denen der König niemanden in seinem Reich dulden durfte, der nicht katholisch
war, in einem starken Kontrast. Nach dieser Erklärung waren die westgotischen
Machthaber sogar so weit gegangen, dass sie den Juden ihre Kinder entrissen,
damit diese nicht den gleichen „Fehler“ begingen wie ihre Eltern. 702 hatte
ein anderes Konzil in Toledo den Juden verboten zu heiraten, sie zu Sklaven
des Staates gemacht und all ihr Vermögen beschlagnahmt. Viele Juden mussten
sich zu Scheinbekehrungen hergeben. Vor diesem Hintergrund ist es nicht
wunderlich, wenn die Invasoren in der jüdischen Gemeinde wertvolle Verbündete
waren. Die Juden
verstanden laut Hottinger die arabische Invasion
als Befreiung vom westgotischen Joch.[5] Dies liegt
daran, dass im 7. Jahrhundert der Antisemitismus in Toledo, der geistlichen
und weltlichen Hauptstadt des Gotenreiches, virulent wurde. Juden wurden als
Störenfriede gesehen, die sich gegen die politische und geistliche Einheit
des Reiches stemmten. Während des vorausgegangenen Jahrhunderts hatte man
versucht, die Juden durch Überredung und Zwang zum Katholizismus zu bekehren.
Der Erzbischof Julian von Toledo
rief 681 zur totalen Christianisierung auf. Alle Juden müssten sich bekehren
unter Strafandrohung von 100 Peitschenschlägen, Kahlscheren des Kopfes,
lebenslänglicher Verbannung und Konfiskation ihrer Güter zugunsten des
Königs. Im Jahr 693 wurden Wirtschaftsgesetze erlassen, die die Juden
ruinieren sollten. Die Häfen wurden für die gesperrt, sie durften keinen
Handel mit Christen mehr treiben und all ihr Grundbesitz wurde enteignet und
in den Besitz des Königs überführt. Im Jahre darauf erklärte König Egira vor dem 17. Konzil von Toledo, alle Juden sollten
versklavt werden, Kinder bis zu sieben Jahren seien ihren Eltern wegzunehmen
und in christlichen Familien aufzuziehen. Nach der arabischen Invasion kam es
dann rasch zu einem friedlichen Zusammenleben zwischen Juden und Arabern,
ohne dass sichtbare Zeichen der Feindschaft zwischen den Juden und der
einheimischen Bevölkerung übrig geblieben wären. Die Juden unterstützten von
nun an die Araber als Hilfstruppen. Laut Hottinger waren Christen und Juden als Angehörige einer
„Religion des Buches“[6] berechtigt, ihre Religion weiter auszuüben und ein
normales Zivilleben zu führen, solange sie eine Kopfsteuer entrichteten und
sich an gewisse Vorschriften hielten. Diese Vorschriften bezweckten, die Überlegenheit
des Islams und seiner Gläubigen als Staatsvolk gegenüber den beschützten
Religionen, den sogenannten Dhimmi, zu gewährleisten und zu dokumentieren. Dies
waren: kein Neubau von Kirchen und Synagogen, nur ihre Instandhaltung; kein
Militärdienst; keine Pferde als Reittiere; keine allzu prächtigen Gewänder;
keine Regierungsposten usw. Die Heirat muslimischer Frauen war dem Dhimmi untersagt, weil diese dadurch den Ungläubigen untertan worden wäre. Die Heirat einer Jüdin oder
Christin durch einen Muslim war jedoch möglich. Bei Brissaud heißt es, dass zu Beginn die ansässigen Araber
in der iberischen Bevölkerung nur eine winzige Minderheit bildeten. Mit der
Zeit vermischte sich ein Teil von ihnen durch Ehe mit den einheimischen bzw.
eingewanderten Volksstämmen. Die Kolonisation der Iberischen Halbinsel durch
die Muslime hatte Bevölkerungsgruppen aus allen Regionen des Islam – Ägypten,
Irak, Syrien, Palästina, Persien, Arabien oder Nordafrika – angelockt. Diese
Vertreter reicher und verschiedenartiger Zivilisationen vermischten sich im
spanischen Schmelztiegel. Hottinger fügt dem hinzu, dass der Stammesstolz der Araber
dafür sorgte, dass alle Muslime nicht-arabischer Abstammung niedriger
eingestuft wurden als die Angehörigen der arabischen Stämme. Neben den
Arabern waren die Berber mit Tariq nach Spanien gekommen. Sie waren bei ihrem
Übertritt zum Islam gezwungen worden, sich einem der arabischen Stämme als
Klienten zu unterstellen. Unter den Berbern wiederum, die ja auch zu den
Eroberern gehörten, standen in der sozialen Rangordnung die zum Islam
übergetretenen Einheimischen, genannt „Muwallad“[7].
Diesen Muwallad folgten die „Leute des Buches“,
welche Juden und Christen geblieben waren, mit ihrer eigenen
religiös-politischen Hierarchie, unter Rabbinern und Bischöfen. Diese
religiösen Oberhäupter waren auch die Gesprächspartner und Befehlsempfänger
der muslimischen Oberherren. Am untersten Ende
der sozialen Leiter standen die Sklaven. Auch die Juden und die Christen
konnten Sklaven halten, doch durften diese keine
Muslime sein. Die Freilassung von Sklaven gilt im Islam als eine der
verdienstvollsten Handlungen, die ein Muslim vornehmen kann. Sklavinnen, die
ihren Herren Kinder gebaren, wurden stets
freigelassen. |
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Die von mir zu diesem
Thema verwendete Literatur von Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger enthalten nahezu identische Informationen zum
Thema „Die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Araber“. Clot beginnt das Thema mit einer Art „Liebesgeschichte“,
die ich in keiner der anderen Darstellungen wieder gefunden habe. Die Daten
und Namen, die für dieses Kapitel von Bedeutung sind, unterscheiden sich in
keinster Weise. Während beispielsweise Clot das
Heer des Königs näher beschreibt, erfährt man bei Hottinger
mehr über das Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften. Im Großen und
Ganzen ergänzen sich die Darstellungen der Autoren. Wie man anhand des
Kapitels aus der „Zeit. Welt- und Kulturgeschichte“ erkennt, fehlen in diesem
einige Informationen über die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die
Araber, die mit Sicherheit von Bedeutung sind. Doch die Informationen, die
man erhält, sind nahezu identisch mit denen, die man von Brentjes,
Brissaud, Clot und Hottinger zu diesem Thema bekommt. Da es sich hierbei um eine
Art Lexikonartikel handelt, ist es verständlich, dass man keine ausführlichen
Darstellungen zu den Themen bekommt. Es ist von vornherein anzunehmen, dass
man hier nur eine komprimierte Darstellung erhält und wissenschaftliche
Literatur hinzuziehen muss, wenn man sich ausführlicher mit diesem oder einem
anderen Thema beschäftigen möchte. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass
die komprimierten Formen richtige Informationen erhalten, was in diesem Fall
zutrifft. |
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BRENTJES, Burchard: Die Mauren. Der Islam in Nordafrika und Spanien (642-1800). Wien,
1989. BRISSAUD, Alain: Islam und Christentum. Gemeinsamkeit und
Konfrontation gestern und heute. Berlin, 1993. CLOT, André: Al
Andalus. Das maurische Spanien. Düsseldorf und Zürich,
2002. HOTTINGER, Arnold: Die Mauren. Arabische Kultur in Spanien. Zürich, 1995. ZEITVERLAG GERD BUCERIUS (Hrsg.): Die Zeit Welt- und Kulturgeschichte.
Epochen, Fakten, Hintergründe in 20 Bänden. Bd. 6. Hamburg, 2006, darin: Hans-Rudolf Singer: „Minarett und
Kirchturm: Die arabische Herrschaft in Europa“, S.212-228. |
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